Situationsorientierter Ansatz
Die Bildungs- und Hirnforschung geht davon aus, dass die Freude am Lernen zu einer intrinsischen Lernmotivation führt, bei der die Kinder sich selbst bilden und ihr Leben entwickeln möchten. Beim situationsorientierten Ansatz stehen deshalb die individuellen Erlebnisse und Erfahrungen der Kinder im Mittelpunkt. Die Pädagog*innen setzen im Freispiel oder in Projekten Impulse, die jedes Kind nutzen kann, aber nicht muss.
Offene Arbeit
Die offene Arbeit stellt das Kind in seiner Gesamtheit in den Mittelpunkt. Das Kind entscheidet selbst, welchen Interessen es nachkommen und mit wem es seine Zeit dabei verbringen möchte. Aus diesem Grund gibt es keine getrennten Gruppen, die jeweils alle Entwicklungs- und Lernbereiche vereinen, sondern eine Gruppe, die sich in den unterschiedlichen Bereichen ausprobieren und dabei mit unterschiedlichen Kindern und Pädagog*innen in Kontakt kommen kann. Kindern wird damit das größte Geschenk unserer Zeit gemacht: Sie haben Zeit für sich selbst.
Freispiel
Das Freispiel ist eine Methode des Lernens, die den Kindern ermöglicht, sich mit ihrer Lebenswelt spielerisch und intrinsisch motiviert auseinanderzusetzen. Die Hirnforschung hat festgestellt, dass Freude dazu führt, dass ein Kind lernen und sein Leben entwickeln möchte. Zudem entstehen durch die angewandte Phantasie im Freispiel Vernetzungen im Gehirn, die das weitere Lernen begünstigen. Das Spielen wirkt sich positiv auf die Sprach-, Rechen-, Problemlösungsfähigkeiten und sozialen Fähigkeiten aus. Es verringert Stress und fördert Kreativität und Phantasie. Im selbstbestimmten und eigenständigen Spiel erweitert das Kind demzufolge Kompetenzen, die ihm helfen, Probleme zu lösen und Ungewissheiten zu bewältigen. Das freie Spiel ermöglicht Kindern, Selbstwahrnehmung und Kompetenzen in der sozialen Umwelt zu „testen“ und sich auf die nächste Entwicklungsstufe zu begeben.
Partizipation
Kinder sind von Geburt an Rechtsträger. Dazu gehört auch das Recht auf Selbstbestimmung. Haben Kinder die Gelegenheit zu partizipieren, lernen sie gleichzeitig ihre eigene Meinung zu äußern, sich auszutauschen, zu diskutieren. Sie lernen Kompromisse auszuhandeln und mit Entscheidungen der Gruppe zurecht zu kommen. Kinder zeigen ein größeres Wohlbefinden, wenn sie über die Gestaltung ihres Alltags mitbestimmen. Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen, identifizieren sich mit der Gruppe und dem Kindergarten und tragen die gemeinsam ausgehandelten Regeln. Es entsteht eine Atmosphäre der Wertschätzung und der gegenseitigen Anerkennung.
Achtsamkeit und Bedürfnisorientierung
In der achtsamen und bedürfnisorientierten Kinderbetreuung stehen die Bedürfnisse aller Beteiligten im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das heißt, jeder einzelne Mensch steht mit seiner Individualität, seinen Bedürfnissen, seinen Gefühlen und seinen individuellen Grenzen im Mittelpunkt. Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle bewerten wir nicht als gut oder schlecht, sondern versuchen sie anzunehmen, auszuhalten und die Bedürfnisse dahinter zu benennen und Lösungen zu finden.
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